Die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude hat Dynamik in den Heizungsmarkt gebracht. Im vergangenen Jahr hat die Branche bereits eine Million Wärmepumpen erreicht. Doch der Weg ist noch weit. Klimastudien sehen einen Technologiewechsel im Heizungskeller als erforderlich an: bis zum Jahr 2030 sollten 6 Mio. Wärmepumpen installiert sein. Durch die richtigen Weichenstellungen könnte schon bis 2025 der Einsatz von Wärmepumpen verdreifacht werden. Was bisher noch fehlt, ist eine dezidierte Strategie für die Wärmewende, wie es sie für die Energiewende im Stromsystem schon seit Jahren gibt. Der Bundesverband Wärmepumpe legt nun eine „Roadmap Wärmepumpe“ vor, welche einen prägnanten Weg zu Dekarbonisierung des Gebäudesektors aufzeigt. Die Roadmap benennt notwendige Ausbauziele für Wärmepumpen, die sich an den aktuellen Klimastudien orientieren (3 Mio. installierte Geräte bis 2025, 6 Mio. bis 2030). Sie unterteilt den Weg in Zwischenschritte und beschreibt einen notwendigen Katalog an Maßnahmen, um auf dem richtigen Pfad zum Ziel zu bleiben. Zudem werden die Wechselwirkungen zwischen politischen Handlungsschritten und den zu erwartenden Marktentwicklungen erläutert. Mit der Fortführung der neuen Förderung und einer deutlichen Entlastung des Strompreises in Höhe der EEG-Umlage, könne die aktuelle Dynamik, so BWP Geschäftsführer Dr. Martin Sabel, im Wärmemarkt nicht nur verstetigt, sondern sogar verstärkt werden. Hingegen sind vom CO2-Emissionshandel vorerst nur geringe Einflüsse auf die Wärmewende zu erwarten, denn eine wirkliche Lenkungswirkung wird das Instrument in seiner derzeitigen Ausgestaltung erst gegen Ende des Jahrzehnts entfalten können.
Signifikante Strompreisentlastung notwendig
Im Zeitverlauf strukturiert die Roadmap den Ausbau der Wärmepumpen-Technologie in einen 3-phasigen Transformationsprozess, in welchem sich zunächst der Wärmemarkt in zwei Phasen bis zum Jahr 2030 auf erneuerbare Energien ausrichtet. In der ersten Phase (2021-2025) muss eine signifikante Strompreisentlastung die notwendige Marktdynamik auslösen. Während der zweiten Phase (2025-2030) profitieren Wärmepumpen von dem dann etablierten höheren und damit wirksameren CO2-Preis. In einer dritten Phase von 2030 bis 2050 wird es darum gehen die Dekarbonisierung des restlichen Gebäudebestands voranzutreiben. Durch einen klaren Plan für den Wärmepumpen-Ausbau und entsprechende wirtschaftliche Rahmenbedingungen steigt die dringend notwendige Planungssicherheit für Endkunden, Handwerker, Contractoren und Hersteller. Attraktive Geschäftsmodelle mit Wärmepumpen entwickeln sich. Stadtwerke, Wohnungsunternehmen und weitere Akteure befassen sich intensiver mit den entstehenden Möglichkeiten von Wärmepumpen, statt auf fossile Energieträger zu setzen.
Die Roadmap wurde im Verband auf der Basis von Studien der Forschungsstelle für Energiewirtschaft in München (FfE) und der PricewaterhouseCoopers GmbH (PwC) erarbeitet. Sie bezieht dabei Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Auswirkungen fehlender Planungssicherheit und Potenzialanalysen zum Gebäudebestand und CO2-Einsparungen ein. Unter folgendem Link können Sie das vollständige PDF downloaden:
https://www.waermepumpe.de/fileadmin/user_upload/2021-04-29_BWP_Roadmap_final.pdf