…und ein wenig auf Solar und Photovoltaik.
Das ist in Kürze zusammengefasst der politische Wille, der spätestens nach dem Wärmepumpengipfel im Juni 2022 offenkundig nun auch durch die Heizungs-Branche unterstützt wird. Dies ist deutlich aus den Meldungen der Verbände aus Industrie und Handwerk im Nachgang der Veranstaltung zu entnehmen. Die leisen Zwischen-töne der Machbarkeit und der möglichen Hindernisse, die hier zwar anklingen, bauen vielleicht schon einmal für eine mögliche Rechtfertigung vor, wenn die Geschwindigkeit und Umsetzung so vielleicht dann doch nicht einzuhalten sind.
Dass derzeit und aufgrund der aktuellen weltpolitischen Lage, das Thema Technologieoffenheit (was ja die Heizungsindustrie und deren Verband immer anmahnten) derzeit keinen Wider-hall mehr findet, scheint angesichts der Situation verständlich. Und das Pragmatismus mit einer derzeit vorhandenen Lösung Wärmepumpe, das Gebot der Stunde ist, erscheint naheliegend. Doch es bleibt zu hoffen, dass gerade die heimischen Hersteller nicht nachlassen, an nachhaltigeren, effizienten und bezahlbaren Lösungen für die Wärmeerzeugung in der Zukunft zu forschen. Die bestenfalls auch beim Betreiben der Anlage für die breite Bevölkerung finanzierbar ist.
Festhalten an aktuell praktikablen und funktionierenden Technologien, das lehrt die Vergangenheit, kann bei wenig Weitsicht auch schnell einmal ein Unternehmen aus dem Markt katapultieren. Erinnert sei an die raschen Ablösungen der Schallplatte/des Tonbandes durch die CD/ die Cassette bis zu den heute überall verfügbaren digitalen Streams.
Ja, dass Thermen auf Basis fossiler Energieträger nun so schnell wohl keine Zukunft mehr haben werden, hätte vor 12 Monaten sicherlich noch keiner vermutet – vor allem das ein Krieg in Europa dafür der Auslöser sein könnte. Aber solche Situationen schaffen durchaus disruptive Ansätze und können auch neue Ideen für die Wärmewende hervorbringen. Daran sollte sich hoffentlich auch nichts ändern, auch wenn das EU-Parlament am 6. Juli seine Zustimmung gegeben hat, das Investitionen in Gas- und Atomstrom unter bestimmten Bedingungen als nachhaltig zu klassifizieren sind.
Ähnlich, nur nicht ganz so rasch durch weniger Abhängigkeit von einem (Gas)-Produzenten, ist die Entwicklung nun für den Verbrennmotor zu sehen. Auch hier ist ein europäisches Zeitfenster jetzt politisch vorgegeben. Bleibt zu hoffen, dass es spätestens bis zum Jahr 2035 gelingt, genug Strom für die Motoren aus erneuerbaren Energien zu erzeugen.
Der Stresstest für die Wirtschaft geht 2022 nach der Pandemie aktuell noch einmal verstärkt weiter. Dies gilt für die gesamte Gesellschaft. Diesmal sollte sich die SHK-Branche ebenfalls Gedanken machen. Denn die Konsum- und Kauflust, gerade Richtung Bad, wird diesmal, so ist schon aus Kreisen der Hersteller und des Handels zu hören, nicht so spurlos an unserem Wirtschaftszweig vorbei gehen.
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