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Nicht Tag, sondern „Hochsaison“ des Bades

„Am Tag des Bades wird seitens der VDS und der sie unterstützenden Industriefirmen nicht gerüttelt. Schließlich ist die Rolle des privaten Bades wichtiger denn je – sei es als Oase der Regeneration und Entspannung, sei es zur Gesundheitsvorsorge oder sei es als sicherer und zugleich komfortabler Wohnraum für alle“. So formuliert es die VDS in ihrer Presseerklärung zum „Tag des Bades“, der dann hoffentlich wieder in „alter Präsenz“ am 18.September stattfinden kann.
„Willkommen Wohlgefühl“ ist das Motto der diesjährigen Kam-pagne (mehr dazu auch auf Seite 15 in dieser Ausgabe) Und so soll es ja auch sein. Das eigene Badezimmer werde längst nicht mehr funktional gesehen, sondern der Aufenthalt darin mache etwas mit einem; Wohlgefühl gibt sich ein Stelldichein“, heißt es weiter. Aber mal ganz ehrlich: sollte das Badezimmer mittler-weile nicht viel mehr als eine „Wohlfühloase“ wahrgenommen und auch angepriesen werden? Denn jetzt in Zeiten von Corona hat das Bad einen viel höheren Stellenwert bekommen durch die zunehmende Bedeutung und Wahrnehmung, als noch vor der Pandemie.
Die Gestaltung von designorientierten Badrefugien wurde längst neu durchdacht und das Interieur den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Das ist auch gar nicht so schwierig, die Produkte unserer Markenhersteller geben ja bereits alles her, was dafür benötigt wird. Schauen wir beispielsweise auf die Trennung von Toilette und Badezimmer. Schon lange von vielen Branchenvertretern propagiert, macht es mit eigenem Waschbecken ausgestattet, nicht nur unter Hygieneaspekten richtig Sinn. Und es versteht sich von selbst, dass – endlich – auch berührungslose Armaturen den Einzug ins private Bad geschafft haben und deren Akzeptanz und Sinn nun unumstritten ist. „Berührungslos“ gilt aber heute und in Zukunft auch für WC – Betätigungsplatten, die vielleicht in den letzten Jahren aufgrund ihres höheren Preises nicht immer Anklang fanden. Nun können sie mit wenig Überzeugungsarbeit bei der Badplanung integriert werden und den Endverbraucher letztendlich auch begeistern. Dass hier über die Hygieneaspekte auch ökologische Aspekte und die damit verbundenen, dringend benötigten Argumente zur Nachhaltigkeit ins Spiel kommen und tatsächlich auch Wasser und Ressourcen gespart werden können, ist zumindest im Moment nicht unbedingt im Fokus des Betrachters, wird aber in naher Zukunft wieder ein beherrschendes Thema bei der Badplanung sein, wie es vor der Pandemie schon einmal der Fall gewesen ist. Nicht zu vergessen ist letztendlich das ganz große Thema Licht und Lüftung. Gerade zweitgenannter Punkt sollte nun auch bei allen Badmodernisierern angekommen sein und zum festen Bestandteil des Neu- oder Umbaus ganz oben auf der Liste stehen. Das man alle Komponenten in Ihrer Funktion mit Smart-Home-Optionen nochmals optimieren kann, kommt dann im Mix der Zauberformel aus Hygiene, Ökologie und Ökonomie “on Top“ dazu.
Die Pandemie hat alle Belange unseres Alltags betroffen und beeinflusst. Dadurch wächst die Chance, dass der Stellenwert eines privaten Badezimmers immer weiter wächst und eine noch nie erlebte Stufe erreichen kann, was es schon längst verdient hat.

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