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Offener Brief der Europäische Heizungsindustrie: #REPowerEU-Plan verlangt mehr Engagement

10 Punkte nennen die ehi-Mitglieder, um noch den #REPowerEU-Plan erfüllen zu können (Grafik: ehi)

Bleibt Europa hinter den EU-Klimazielen zurück? Diese Frage formulieren die Unternehmen, die im europäischen Verband der Heizungsindustrie - ehi - vertreten sind. Trotz ehrgeiziger Pläne sei Europa nicht auf dem Weg, bis 2027 10 Millionen Wärmepumpen zu installieren, wie im #REPowerEU-Plan vorgesehen. Es sei Zeit zu handeln! In einem offenen Brief unterstreichen die Industrievertreter nun die dringende Notwendigkeit, Hindernisse zu beseitigen, um ein schnellere Installation von Wärmepumpen zu ermöglichen. Von instabilen Anreizen bis hin zu Engpässen im Stromnetz - diese Herausforderungen müssten dringend angegangen werden.

Im Schreiben werden als Hauptgründe für die Stagnation beim Wärmepumpenverkauf zahlreiche Hindernisse genannt, wie hohe Anfangsinvestitionen, die "Stop-and-Go"-Praxis bei Anreizen, relativ hohe Strompreise in einigen Ländern, Fachkräftemangel und Schwächen im Stromnetz einiger Regionen Europas. Politische Debatten polarisierten den Energiewandel, was das Vertrauen untergräbt und den Markt einbremst. Ein geringes Verbraucherbewusstsein führe zu einer niedrigen Austauschrate alter und ineffizienter Heizungen.

Zur Überwindung dieser Hindernisse schlägt die Industrie 10 Maßnahmen vor, die auf europäischer Ebene und durch die EU-Kommission mit den Mitgliedsstaaten im Rahmen der Nationalen Energie- und Klimapläne umgesetzt werden sollten:

  • Stabile, langfristige Anreizprogramme, die "Stop-and-Go" vermeiden.
  • Senkung der Betriebskosten, um die Technologie für Verbraucher attraktiver zu machen.
  • Kohlenstoffpreise und der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) sollten auch für importierte Wärmepumpen und Komponenten gelten.
  • Modernisierungsprogramme für alte, ineffiziente Geräte, wo noch keine Unterstützungsprogramme bestehen.
  • Einrichtung von Anlaufstellen für Verbraucher auf lokaler Ebene.
  • Schulung von Installateuren.
  • Mehr Menschen für den Installateurenberuf gewinnen.
  • Gemeinsame Planungsplattform für Energiesysteme mit verpflichtender Integration des Endverbrauchssektors.
  • Verpflichtende Inspektionen alter Heizsysteme.
  • Kennzeichnung installierter Heizungen, um Verbraucher zur Ersetzung zu motivieren.

Die Unterzeichner seien bereit, mit den EU-Institutionen und Mitgliedsstaaten zusammenzuarbeiten, um die genannten Hindernisse zu überwinden und Wärmepumpen zur bevorzugten Technologie für die Dekarbonisierung der Gebäude in Europa zu machen. Sie zeigen sich überzeugt, dass durch die Umsetzung dieser 10 Maßnahmen das volle Potenzial der Wärmepumpen freigesetzt, die EU-Ziele erreicht und der Weg für eine sauberere und nachhaltigere Zukunft geebnet werden könne.

Den offenen Brief an Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission und Bas Eickhout, u.a. stellvertr. Vorsitzender für Umweltfragen unterzeichneten

Bertrand Schmitt, EHI Chairman

Paolo Merloni, Executive Chairman, Ariston Group

Tjarko Bouman, CEO, BDR Thermea Group

Jan Brockmann, CEO, Bosch Termotechnik GmbH

Thomas Heim, President, Residential & Light Commercial HVAC EMEA, Carrier

Patrick Crombez, General Manager, Daikin

Pierre Louis François, CEO, Groupe Atlantic

Alberto Montanini, Director Regulation, Immergas Spa

Federico de’ Stefani, CEO, SIT Spa Norbert Schiedeck, CEO, Vaillant Group Antonio Recinella, CEO, Ferroli

Ilari Aho, VP Sustainability, Uponor

Francois Audo, Vice President and Managing Director, RLC Europe and Riello, Carrier Corporation