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Geberit AG Halbjahresbericht: Nettoumsatz sinkt bei besserer EBITDA-Marge

Der Nettoumsatz der Geberit AG sank um 14,1% auf 1,662 Mrd. CHF (1,737 Mrd. EUR), währungsbereinigt ging er um 9,2% zurück. Der operative Cashflow (EBITDA) erreichte 526 Mio. CHF (549,8 Mio. EUR), was einer um 270 Basispunkte auf 31,7% gesteigerten EBITDA-Marge entspricht. Der Gewinn je Aktie nahm um 5,4% auf CHF 10.93 ab; in lokalen Währungen resultierte hingegen eine Zunahme von 2,2%. Für das Gesamtjahr 2023 geht die Unternehmensleitung von einem Rückgang des Nettoumsatzes in lokalen Währungen im mittleren einstelligen Bereich und einer EBITDA-Marge von rund 29% aus. 

Die Geberit Unternehmensführung nennt als Grund für den Rückgang die schwierigen Rahmenbedingungen für die Sanitärindustrie, vor allem in Europa.  Zweistellige Abnahmen verzeichneten die Schweizer in Deutschland (-14,9%), Österreich (-18,1%) sowie Osteuropa (-27,2%).  Einzig Italien (+1,2%) erzielte ein positives Wachstum. In Westeuropa (Grossbritannien/Irland, Frankreich, Iberische Halbinsel) lag der Nettoumsatz mit -0.9% leicht unter Vorjahr. Dagegen mussten die Schweiz (-3,4%), Benelux (-5,4%) und Nordeuropa (-9,3%) deutlichere Rückgänge hinnehmen. Bei den Produktbereichen nahm der währungsbereinigte Nettoumsatz bei den Rohrleitungssystemen und den Badezimmersystemen um je 8,2% und bei den Installations- und Spülsystemen um 10,9% ab. 

Aktienrückkauf-Programm

Das im Juni 2022 begonnene Aktienrückkauf-Programm wurde weitergeführt. Bis zum 30. Juni 2023 wurden im Rahmen des Programms 875’000 Aktien zu einem Betrag von CHF 410 Mio. erworben. Im ersten Halbjahr 2023 wurden 247’000 Aktien zu einem Betrag von CHF 123 Mio. erworben. 

Positive Faktoren für die Sanitärindustrie

Für die Unternehmensleitung sind positive Faktoren u.a der grundsätzlichen Bedarf an Renovierungen und Neubauten im Wohnungsbau in verschiedenen europäischen Märkten, der strukturelle Trend zu höherwertigen Sanitärstandards und dem positiven Marktumfeld in mehreren außereuropäischen Ländern wie beispielsweise Indien oder der Golfregion. 

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2023 gehe man von einem Rückgang des Nettoumsatzwachstums in lokalen Währungen im mittleren einstelligen Bereich und einer EBITDA-Marge von rund 29% aus. Die EBITDA-Marge liege jeweils saisonbedingt im zweiten Halbjahr unter derjenigen des ersten Halbjahres. 

Die Unternehmensleitung zeigt sich überzeugt, aus diesem herausfordernden und rückläufigen Marktumfeld gestärkt hervorzugehen und weiter Marktanteile zu gewinnen. Diese Einschätzung basiert auf der stabilen und langfristig ausgerichteten Strategie, dem bewährten Geschäftsmodell mit starken Kundenbeziehungen sowie der finanziellen Stabilität.