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Gute Nachrichten zum Jahresende: Haus- und Gebäudetechnik-Branche mit deutlichem Wachstum

Grafiken: Quelle: B+L im Auftrag von Messe Frankfurt ISH | VDS | VdZ | BDH

Aktuelle Branchendaten, die im Auftrag der Messe Frankfurt, der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der VdZ von der B+L Marktdaten GmbH erhoben wurden, belegen, das nach der positiven Entwicklung der Jahre 2019 und 2020 die Umsätze im Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik im Jahr 2021 erneut deutlich gewachsen sind. Nachfolgend einige Auszüge aus dem Branchenreport.

Im Jahr 2020 stiegen die Umsätze laut den Branchenverbänden und der Messe Frankfurt um +5,7 % auf 64,4 Mrd. EUR. Für 2021 lag die Prognose zum Jahresende bei knapp 70 Mrd. EUR.
In Deutschland lassen sich dem Wirtschaftsbereich für das Jahr 2020 insgesamt 50.100 Unternehmen zuordnen. Damit ist die Anzahl der Unternehmen im Vergleich zum Jahr 2019 geringfügig um -0,2 % zurückgegangen. Die Anzahl der Unternehmen ist bereits seit dem Jahr 2016 rückläufig.
Die Zahl der Beschäftigten in der Haus- und Gebäudetechnik steigt dagegen. 2019 waren 526.000 Menschen im Wirtschaftsbereich tätig. Im Jahr 2020 wuchs die Anzahl um +1,6 % auf insgesamt 535.000 Beschäftigte an. Für das laufende Jahr 2021 liegt die Prognose der Beschäftigtenzahl bei 543.000. Die steigenden Beschäftigtenzahlen sind in allen Vertriebsstufen zu verzeichnen.

Heizung als Umsatztreiber

Der Bereich Heizung profitiert von staatlicher Förderung und bleibt Umsatztreiber. Von dem inländischen Gesamtumsatz im Jahr 2020 in Höhe von 64,4 Mrd. EUR entfallen 39,5 Mrd. EUR auf den Bereich Heizung, Lüftung, Klima, Gebäudeautomation. Der Sanitärbereich erzielte 24,9 Mrd. EUR Umsatz.

Industrie

Mit einem Umsatzanstieg von +3,4 % im Vergleich zum Jahr 2019 belaufen sich die Umsätze 2020 auf 22,13 Mrd. EUR. Das Inlandsgeschäft hat sich dabei im Jahr 2020 deutlich besser entwickelt als das Auslandsgeschäft. Doch mit der wachsenden Nachfrage aus dem europäischen Ausland ist die Exportquote im Jahr 2021 bereits wieder gestiegen und dürfte im Jahr 2022 das Vorkrisenniveau erreichen. Für das Jahr 2021 lässt sich ein erneutes Umsatzwachstum von +4,4 % auf rund 23 Mrd. EUR erwarten.

Fachgroßhandel

Der Fachgroßhandel erzielte 2020 einen Umsatz von 18,62 Mrd. EUR. Das entspricht einem Umsatzwachstum von +9,8 % im Vergleich zum Jahr 2019. Für das Jahr 2021 ist von einer anhaltend positiven Umsatzentwicklung von bis zu +11,0 % im Vergleich zum Vorjahr auszugehen.

Fachhandwerk

Für das Jahr 2021 kann aufgrund der guten Auftragslage von einem Anstieg der Beschäftigtenzahlen um +1,5 % auf ungefähr 393.000 ausgegangen werden. Die Unternehmen im Bereich Installation haben im Jahr 2020 einen Umsatz von rund 50 Mrd. EUR erzielt. Dies entspricht einem deutlichen Zuwachs von +5,5 % im Vergleich zum Jahr 2019 (47.500 Mrd. EUR). Aufgrund der Baukonjunktur ist für das Jahr 2021 ebenfalls mit einem merklichen Wachstum zu rechnen.

Prognose 2022

Das Jahr 2022 wird von Veränderungen in der Wohnraumnachfrage als auch im Bereich der Nichtwohnbau-Flächen geprägt sein. Aus der Pandemie erwachsene neue Rahmenbedingungen mit Homeoffice-Möglichkeiten und der verstärkte Kauf von Einfamilienhäusern in größerer Distanz zum Arbeitsplatz werden im nächsten Jahr zu einer gesteigerten Sanierungsaktivität im Bestand führen, so die Prognose. Auch beim Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhausbau sei von einer positiven Entwicklung auszugehen. Der Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik wird dabei deutlich stärker von der Entwicklung im Wohnbau als von den Veränderungen im Nichtwohnbau profitieren.