Das Wirtschaftsjournal
für die Gebäudetechnik

Bewegte Zeiten – viele Veränderungen

Seit Monaten steht auch die Haustechnik-Branche im Spannungsfeld wirtschaft-licher Unsicherheiten und Herausforderungen. Sichtbar wird dies nicht nur an personellen Wechseln, sondern vor allem an einschneidenden Unternehmensver-änderungen: Die Übernahme von Uponor durch GF, der Verkauf von Schell an die privat geführte Beteiligungsgesellschaft Paragon, die strategische Neuausrichtung der Großhandelsgruppe SHK-Deutschland oder die Übernahme von KWC Professional durch Delabie – all das sind prägnante Beispiele.
Gleichzeitig zeigt sich weiterhin Investitionsbereitschaft: So errichten etwa die GC-Gruppe und TECE neue Produktions- bzw. Logistikstandorte.
Die RAS-Redaktion hat die Sommerpause genutzt, um mit Entscheidern zu sprechen die in solche Prozesse involviert sind. Hintergründe sowie Beweggründe für diese Veränderungen werden dabei intensiv beleuchtet – nachzulesen in dieser Ausgabe der RAS.
All diese Änderungen geschehen vor dem ernüchternden Befund, dass dieses Jahr wirtschaftlich bislang enttäuschend verläuft. Die aktuellen Zahlen belegen dies noch einmal: Der Großhandel verzeichnet laut DG Haustechnik im ersten Halbjahr 2025 ein Minus von 4,8 %, die Heizungsindustrie laut BDH sogar ein Minus von 22 %, immer im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024.
Und die Politik? Sie scheint weder Ruhe noch Verlässlichkeit in Sicht zu bringen – im Gegenteil, wie folgende Beispiele zeigen:

  • Überhaupt kein Geld mehr für barrierearme Badumbauten: im Haushalt 2025/206 finden sich keine Mittel mehr für das KfW-Förderprogramms 455-B.
  • Möglicher Wegfall des 65 % Mindestanteil in einem reformierten GEG, wie im August zuerst im „Tagesspiegel Background“ berichtet. Denn im vom Kabinett beschlossenen Klimaschutzbericht der Bundesregierung war, im Gegensatz zu einem vorangegangenen Entwurf, die 65-Prozent-Regel, immerhin Kern-stück des Gebäudeenergiegesetzes, aus dem finalen Bericht gestrichen worden,
  • Und, schon einige Wochen her, nicht zu vergessen: keine Strompreissenkung für alle.

Parallel dazu spricht die Bundesregierung weiterhin vom „Bau-Turbo“. Das Gesetzes-vorhaben zur Beschleunigung des Wohnungsbaus könnte tatsächlich positive Impulse setzen, indem Genehmigungsverfahren vereinfacht und baurechtliche Vorschriften flexibler gehandhabt werden. Allerdings ist die Regelung auf Ende 2030 befristet. Das ist ein Hindernis zumal unklar ist, ob Kommunen dies neben der kommunalen Wärmeplanung kurzfristig in ihre Bebauungspläne integrieren können. Aber noch einmal zurück zu unseren Interviews: Es überrascht daher nicht, dass viele Branchenvertreter ihre Hoffnungen auf 2026 setzen. Dem schließen wir uns – wenn auch zögerlich – an. Vielleicht hält der Herbst ja doch noch eine positive Überraschung für das letzte Quartal bereit?

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