Die Hoffnung auf ein investitionsfreundlicheres Klima – insbesondere im Bereich der Energiewende im Gebäudesektor – scheint durch parteipolitische Interessen im Wahlkampf noch einmal in den Hintergrund zu rücken. Erste Äußerungen aus der Politik zur Zukunft der Energiepolitik nach dem jüngsten Koalitionsbruch lassen befürchten, dass Investitionsentscheidungen im Gebäudesektor weiter verzögert werden könnten.
Auch die SHK-Handwerksverbände äußern zunehmend Besorgnis, insbesondere hinsichtlich möglicher Änderungen bei den Förderprogrammen. Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands SHK Baden-Württemberg, empfiehlt Hausbesitzern daher dringend, ihre Förderanträge bei der KfW-Bank noch vor Jahresende einzureichen. „Damit sichert man sich die aktuell äußerst attraktiven Förderkonditionen, die es in dieser Form wohl nicht wieder geben wird“, betont Becker. „Wer jetzt handelt, habe gute Chancen auf eine Förderzusage.“
Die Ungewissheit bleibt jedoch bestehen. Nicht nur das Gebäudeenergiegesetz (GEG), sondern auch die damit verbundenen Förderprogramme könnten erneut auf den Prüfstand kommen. CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat bereits deutlich gemacht, dass aus seiner Sicht sowohl das GEG als auch die derzeitige Förderung überarbeitet werden müssten. Diese Position äußerte er wenige Tage vor dem Ende der Ampel-Koalition bei einer exklusiven Veranstaltung der Eugen König GmbH in Koblenz. Es ist unwahrscheinlich, dass Friedrich Merz seine Einschätzung zum GEG wesentlich geändert hätte, wenn seine Rede nach dem 6. November gewesen wäre.
Für die Haustechnik-Branche bedeutet dies, mit Klarheit ist jetzt wohl frühestens im zweiten Quartal 2025 zu rechnen. Neben den Herausforderungen des Bundeshaushalts könnte auch ein Regierungswechsel die aktuellen Förderbedingungen rasch verändern.
Das Ringen um eine klare und langfristig verlässliche Energiepolitik wird die Branche bedauerlicherweise weiterhin begleiten. Die Politik ist in Gänze aufgefordert, schnell für Transparenz zu sorgen, um den dringend notwendigen Schwung für die Energiewende nicht noch weiter zu gefährden. Verbunden mit dem Wähler-Wunsch, wir sind ja in der Vorweihnachtszeit, ein positives Investitionsklima auszulösen.
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