67,8 % Luft/Wasser, 26,8 % Luft/Luft, 4,0 % Sole/Wasser und 1,4 % Wasser/Wasser – so verteilen sich die Anteile bei den Antragszahlen für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bis Juli 2024. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz veröffentlichte Auswertung im September überrascht vor allem durch den hohen Anteil der Luft/Luft-Wärmepumpen. Dass hierbei vor allem außereuropäische Hersteller dominieren, ist bekannt. Bislang spielten Luft/Luft-Wärmepumpen in den Statistiken keine große Rolle. Oder wurden sie bisher in den Statistiken nur nicht separat ausgewiesen?
An dieser Stelle geht es nicht primär um die Bewertung der geeignetsten regenerativen Technik für energieeffiziente Gebäude, sondern um eine naheliegende Frage: Ist der Grund für mehr als ein Viertel aller beantragten Förderungen für Luft/Luft-Wärmepumpen der vergleichsweise günstigere Preis? Spielt bei der Entscheidung des Endkunden für eine Wärmepumpe die Gesamtinvestition eine größere Rolle als die technische Ausstattung? Und bietet die Luft/Luft-Wärmepumpe dem beratenden und installierenden Fachhandwerker die Möglichkeit, ein Angebot zu unterbreiten, das die Förderobergrenze nicht überschreitet? Das würde bedeuten, dass die Förderung von 50, 55 oder bis zu 70 % auf die Gesamtinvestition greifen würde. Sollten diese Gründe zutreffen, stünden Hersteller, die sich hauptsächlich auf Luft/Wasser-Wärmepumpen konzentrieren, vor einer zusätzlichen Herausforderung. Die ohnehin geringe Markterwartung von insgesamt rund 200.000 verkauften Wärmepumpen in diesem Jahr, so die Prognose der Industrie laut BDH, müsste möglicherweise nach unten korrigiert werden – insbesondere von Luft/Wasser-Wärmepumpenproduzenten und möglicherweise auch von Großhandelsunternehmen.
Diese differenzierten Zahlen liegen nun vor. Auf der Messe Chillventa im Oktober in Nürnberg wird die RAS-Redaktion diesbezüglich genauer recherchieren – dort sind viele der Unternehmen als Aussteller vertreten, die Luft/Luft-Wärmepumpen anbieten.
Die allgemeinen Fakten bleiben: Von rund 21,5 Millionen Heizungen in Deutschland gilt etwa die Hälfte als technisch veraltet. Angesichts des aktuell „zunehmend schleppenden Modernisierungstempos“ läuft die Politik laut BDH Gefahr, die Klimaziele im Gebäudesektor zu verfehlen.
Die vom 4. bis 10. November 2024 unter der Federführung der Deutschen Energie-Agentur (DENA) stattfindende „Woche der Wärmepumpe“ ist als Aufklärungsinitiative zu begrüßen. In 75 Aktionsregionen und an vielen weiteren dezentralen Standorten werden zahlreiche Informationsangebote rund um die Wärmepumpe angeboten. Weitere Informationen unter www.wochederwaermepumpe.de. Es bleibt zu hoffen, dass diese Kampagne in der Heizsaison bei der Zielgruppe auf großes Interesse stößt.
BU: „Mit dem in diesem Jahr zu verzeichnenden zunehmend schleppenden Modernisierungstempo läuft die Politik Gefahr, die Klimaziele im Gebäudesektor zu verfehlen“, so der BDH.
BU: 26,8 % der Förderanträge entfallen auf Luft/Luft-Wärmepumpen. Worin könnte der auf den ersten Blick überraschend hohe Anteil begründet liegen?
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