Das Wirtschaftsjournal
für die Gebäudetechnik

Wieviel Lust auf die Haustechnik von morgen?

Es ist ´mal wieder soweit, die Vorbereitungen rund um die Frühjahrsmessen unserer Branche laufen auf Hochtouren und die Organisatoren sind auf den erhofften Besucher-Ansturm vorbereitet. „Hinter der Branche liegt mehr als ein Jahr mit vielen von der Politik initiierten Umbrüchen. Auf der SHK+E Essen präsentieren Hersteller ihre Lösungen und das attraktive Rahmenprogramm bietet Updates zur Umsetzung neuer Anforderungen und Verordnungen in der Praxis“, erklärt Frank Hehl, neugewählter Hauptgeschäftsführer im Fachverband SHK NRW, der ideeller Träger der Messe ist. Projektleiter Torben Brinkmann ergänzt: „Die Stärke der SHK+E Essen ist ihre Nähe zur Branche. Wir wissen, was die Profis aus Handwerk, Planung und Architektur interessiert. Aktuell sind das vor allem sektorenübergreifende Lösungen für die effiziente Verzahnung von Wärme, Strom und Mobilität – mit der Wärmepumpe als Ausgangspunkt – sowie effiziente Montagetechniken, denen wir daher besonders viel Raum bieten“. Soweit, so gut und wir stimmen diesen Statements uneingeschränkt zu. Es stehen in Essen immerhin fünf Hallen mit der „Haustechnik von morgen“ (so nennen es die Verantwortlichen selbst) bereit und doch wird es sich nun zeigen müssen, ob tatsächlich das Handwerk das Angebot zur umfangreichen Information nutzen will. Zwar hat die Branche gerade im letzten Jahr eine ganze Menge modernster Wärmepumpen abgesetzt, doch vor allen wurde auch die „Haustechnik von gestern“ in Tausender Stückzahlen in den Kellern der verunsicherten Hausbesitzer verbaut. Warum also sollte gerade jetzt wieder das Interesse an Innovationen vorhanden sein? Es muss da sein, denn positiv zu vermerken ist, dass neue Verordnungen und Fördermittel Mut und Hoffnung machen. Ganz sicher wird der Wille zur Modernisierung weiter fortschreiten und auch die Lust auf ein neues Badezimmer findet hoffentlich bald wieder den Weg in die Köpfe und Herzen der Endgebraucher. Schauen wir nur auf das Thema Barrierefrei, das gerade aktuell wie nie zuvor ist und sein Nischendasein verlassen hat. Seit Jahrzehnten ist der Bedarf nach schwellenfreien Bädern bekannt, umgesetzt wurde viel zu wenig. Doch nun scheint der gezielte Umbau in den Haushalten endlich angekommen sein, die ausgeklügelten Produkte liegen bereit. Schade indes, dass die anstehenden Messen von den Herstellern für dieses enorm wichtige Thema nicht beziehungsweise viel zu wenig genutzt werden.

Und in wieweit die einst so verstrittenen Gewerke Installation und Elektro auch unter dem Gesichtspunkt der neuen Entwicklungen endlich zusammenwachsen, wird sich nicht zuletzt einmal mehr beweisen müssen. Die neuen Produkte geben die

„Verschmelzung“ jedenfalls schon vor, möge nun das Handwerk beider Fraktionen auch an dem ein oder anderen Stand auf den Messen zum umfangreichen Meinungsaustausch bei einem Kaltgetränk den Dialog suchen. Bleibt abschließend also nur noch zu hoffen, dass unsere kritischen Worte Lügen gestraft werden und man im Nachgang tatsächlich von einem „Ansturm“ auf die beiden Messegelände sprechen darf.

Tel.: +49 211 9149-414, m.heinrich@krs-redaktion.de