Die ISH 2023 war aus meiner Sicht eine sehr gute Messe. Ohne alle Argumente der vergangenen Monate hier noch einmal zu wiederholen hat die Veranstaltung mit über 150.000 Besuchern – wie von der Messe Frankfurt angegeben – den erhofften Anspruch erfüllt, wieder als Weltleitmesse für die SHK-Branche zu fungieren.
Ja, es waren weniger Besucher als 2019, aber dies war unter den derzeitigen weltpolitischen Umständen zu erwarten. Die Besucherzahlen waren an den 5 Tagen teilweise sehr unterschiedlich, was für den Betrachter vor Ort sichtbar war. Aber das ist bei früheren ISH-Messen nicht viel anders gewesen.
Ein Punkt, der nach 4 Jahren ohne ISH deutlich festgehalten wer-den sollte, ist, dass eine Präsenzmesse im Gegensatz zu digitalen Angeboten für interessierte Fachbesucher einen enormen Vorteil bietet - und gleichzeitig eine noch größere Herausforderung darstellt. Der Vorteil besteht in einem direkten Vergleich der Produktangebote der Aussteller. Und eine Herausforderung besteht darin, beispielsweise allein in den Hallenebenen 12.0 und 12.1 bei rund 150 Ausstellern die Angebotsvielfalt von Wärmepumpen in Augenschein zu nehmen. Wie lange müsste man als Besucher nur für diese Halle in Frankfurt gewesen sein, um sich auf jedem Stand zu informieren? Wie lange würde dies aber auch online dauern?
Betrachten wir die subjektiv am besten frequentierte Halle 12 näher. Denn diese war, ebenfalls subjektiv, diesmal die wettbewerbsintensivste. Der von der Messe Frankfurt inszenierte Nukleus vereinte fast alle relevanten Hersteller von Wärmepumpen mit ihren Neuheiten unter einem Dach. Hier zeigt sich zum einen, dass der deutsche Markt nun in Europa ein weiterer Kernmarkt für diese Produktgruppe geworden ist. Zum anderen sollten sich die einheimischen Hersteller von Wärmeerzeugern auf einen sehr kompetitiven Markt einstellen, da beispielsweise die Messestände der Anbieter aus Asien, vor allem die Marken aus Japan, Südkorea oder China (anders als vor 4 Jahren) mit viel größeren Messe-ständen in dieser Halle vertreten waren. Entsprechend dem offen kommunizierten Anspruch dieser Weltmarken, ihre Marktanteile in Europa und Deutschland auszubauen. Die Ausstellungsflächen waren zudem viel offener und informativer gestaltet. Dies stellt genau die Herausforderung dar, mit der fast alle der über 2.000 Aussteller der gesamten ISH konfrontiert waren: Wie können wir die Aufmerksamkeit der Kernzielgruppe Fachhandwerk in diesem Umfeld an den 5 Tagen der Messe gewinnen?
Die ISH 2023 ist vorbei, aber die Kommunikation der Messe-Neuheiten geht nun in die nächste Runde. Und wo können Sie das - wie gewohnt ausgewogen zwischen den Produktgruppen Heizung, Sanitär, Klima und Lüftung, verfolgen? Hier in der RAS erfahren Sie bereits in dieser und den kommenden Ausgaben mehr zu den interessantesten Neuheiten der Hersteller.
Tel.: +49 211 9149-412, n.klein@krs-redaktion.de