Seit dem 24. Februar gibt 2022 es eine neue Situation in Europa. Sie hat Vieles, sowohl im Privat- als auch im Berufsleben, verändert. Und Gewohntes nochmals ganz anders als in Zeiten
der Corona-Lockdowns in Frage gestellt. Der Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine brachte bewegte Monate, die gerade auch die Haustechnikbranche in den Fokus rückte. Alle Fahrpläne der Energiewende wurden noch politischer. Bekannter-maßen mehrmals, und das ist vorsichtig formuliert, angepasst. Gleich zwei Wärmepumpengipfel brauchte es bisher schon, damit die Politik, in Person Minister Robert Habeck, von den Branchenvertretern bestätigt bekam, dass 500.000 Wärmepumpen ab 2024 neu eingebaut werden können. Bei den unterjährigen Entscheidungen der Ampel weiß man allerdings manchmal nicht so genau, insbesondere bei der Sanierung, ob man jetzt bei grün mit der Wärmepumpe loslegen sollte. Oder bei Gelb jetzt noch schnell Gas - besser Hybrid oder Holz – geben sollte. Oder bei Rot halten und abwarten doch die beste Wahl ist.
Wärmepumpen wird es voraussichtlich bis 2024 in ausreichen-der Menge geben. Doch ob das Fachpersonal ausreichend zur Verfügung steht…? Wir werden Ende 2024 dies sicher einmal überprüfen.
Dass es derzeit noch ruckelt liegt vor allem an den bekannten Herausforderungen in den Lieferketten sowie Verfügbarkeiten in einzelnen Produktgruppen. Und an der tatsächlich hohen Nachfrage – belegt durch die Förderanträge bei der BAFA. Bei der Heizung bläst der Wind voll in die Segel.
Und Sanitär?
Die Verunsicherung in der Planung für das kommende Jahr sind bei Sanitär (vor der Wand) greifbar. Während die Heizungsindust-rie Millionen/Milliarden Investitionen verkündet, sind hier bei den Herstellern zum Ende des Jahres leider andere Töne zu verneh-men. Und dies
sind nicht nur die Teilnahmeabsagen an der der größten Weltleitmesse der Branche in Frankfurt. Volle Lager, auch beim Handwerk (soll es eine erhöhte Bevorratung geben, um sich u. a. gegen unterjährige Teuerungszuschläge abzusichern) ist einer der Gründe. Oder der erwartete schleppende Abverkauf in den kommenden Monaten aufgrund der seit einigen Wochen geringeren Besucherzahl in den Sanitärausstellungen.
Wie kann das Thema Badezimmer weiterhin Aufmerksamkeit im kommenden Jahr bei Investitionsentscheidungen rund um das Haus oder die Wohnung bekommen um nicht vollends in der Flaute stecken zu bleiben? An den Touchpoints On- und Offline sichtbar bleiben, fällt einem direkt dazu ein. Und ein Thema, für das übrigens auch im kommenden Jahr im Haushalt des Bundes-ministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Mittel in Höhe von 75 Mio. Euro für die Zuschussförderung eingeplant sind, ist die Barriere-Reduzierung im Bad. Altersgerechte Bäder sind, gerade in Deutschland, ein nicht zu unterschätzendes Thema. Sonst wären ja auch die (zu geringen) Fördergelder nicht regelmäßig frühzeitig ausgeschöpft. Und etwas Zuversicht gibt die bisherige Ausstellerverteilung in den Segmenten für die ISH im März 2023 dann doch: 45 % Sanitär/Installation zu 55 % Heizung/Lüftung.
Und der Krammer Verlag ist natürlich auch in Frankfurt auf der ISH dabei.
Die RAS Redaktion möchte sich an dieser Stelle bei allen Abonnenten, Anzeigenkunden und Agenturen für die Unterstützung des Wirtschaftsjournals für die Gebäudetechnik - RAS International – im Jahr 2022 herzlichen bedanken.
Wir wünschen Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten und vor allem gesunden Start ins Jahr 2023!
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