Der Jahresendspurt ist eingeläutet, und die Ergebnisse dürften – Sie als RAS Leser ahnen es bereits – für 2021 doch noch einmal branchenweit besser ausfallen, als die vorherrschende Meinung zu Beginn des Jahres war. Alle drei Kernbereiche SHK sind bis dato im Plus. Das Fachhandwerk in den vier Gewerken SHK-Anlagenmechaniker, also Installateur und Heizungsbauer, Klempner/ Spengler/Flaschner, Ofen- und Luftheizungsbauer sowie den Behälter- und Apparatebauern meldet eine, so der ZVSHK, noch nie dagewesene Auslastung von knapp 14 Wochen. Die Auslastung der Installateure und Heizungsbauer liegt über dem genannten Durchschnitt.
Jetzt steht die Planung für das kommende Jahr an. Und damit die Zeit für Meinungen und Ahnungen wie sich die Branchenkonjunktur weiter entwickeln wird. Wie schwierig dies ist, kann aktuell im letzten Quartalsbericht der Geberit AG nachgelesen werden, wo unter dem Stichwort „Ausblick“ folgendes zu lesen ist: ...“Nach wie vor bestehen erhebliche Unsicherheiten im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie und deren wirtschaftlichen Auswirkungen. Dies gilt insbesondere für die die Verfügbarkeiten und die Preisentwicklung auf den Rohmaterialmärkten und die Entwicklung bei den Energie- und Frachtkosten. Die für Geberit relevanten Rohmaterialpreise dürften im vierten Quartal im Vergleich zum dritten Quartal weiter ansteigen, allerdings mit rund 3% weniger stark als in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres. Zudem dürften sich auch die deutlich ansteigenden Energiepreise negativ auswirken.“
Hiermit sind die Themen angesprochen, die alle Einkaufsabteilungen, Kalkulationsverantwortliche und Logistiker der Haustechnik- Branche seit Monaten massiv beschäftigen. Einige Unwägbarkeiten in Sachen Branchenkonjunktur bleiben mit Blick über den Jahreswechsel hinaus uns allen jedenfalls erhalten.
Relativ sicher dürfte die Heizungsseite auf Erfolgskurs bleiben, wenn es denn genug Halbleiter gäbe. Insbesondere die Wärmepumpe dürfte weiterhin auf der Gewinnerseite bleiben. Abschließend bleiben zwei Punkte im Blick: Wie hoch fallen die Preiserhöhungen im kommenden Jahr aus und welche Auswirkungen haben die hohen Lagerbestände in einigen Produktgruppen auf Seiten des Großhandels und auch des Fachhandwerks. Hier gehen Branchenkenner von einer Warenbevorratung von über zwei Monaten aus. Sollten sich die Verfügbarkeiten normalisieren und diese Lagerbestände dann abgebaut werden, dürften die Hersteller das zuerst spüren.
Dies ist eine Ahnung aufgrund der derzeitigen Aussagen der Marktteilnehmer. Ob es zu einer Gewissheit wird, ist dann vielleicht nach dem ersten Halbjahr 2022 zu bewerten. Ebenso wie die Politik nach den ersten Monaten der möglichen neuen Koalitionäre in Berlin.
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