Zugegeben, die Überschrift drängt sich geradezu auf, doch sie liegt auch zu sehr auf der Hand. Es geht nicht nur um die bevorstehende Bundestagswahl, sondern auch um die Vorgänge, die der amtierende Präsident der Vereinigten Staaten bereits per Dekret umsetzt. Doch was bedeuten die Aufkündigung des Pariser Klimaschutzabkommens und die Ankündigung, dass ab sofort auch in weiteren (Natur)-Schutzgebieten der USA nach Öl und Gas gebohrt werden soll, für Europa und für Deutschland? Der US-Präsident hat das Ziel klar formuliert: günstigeres Öl und Gas, und das nicht nur für die US-Amerikaner.
Wenn sich die größte Volkswirtschaft der Welt solche Regularien nach einer demokratischen Wahl gibt, bleibt zu hoffen, dass die deutsche Politik nach der Wahl – unabhängig von der künftigen Koalitionskonstellation – nicht aus reinem Pragmatismus ebenfalls das Ziel des Pariser Abkommens verwässert, das vor rund 10 Jahren 197 Staaten unterzeichneten.
Die Gefahr, angesichts der aktuellen, wirtschaftlichen Herausforderungen internationale Vereinbarungen und nationale Gesetze neu zu bewerten, besteht auch hierzulande. Zahlreiche Aussagen aus dem politischen Spektrum einiger Parteien im kurzen Wahlkampf legen dies nahe. Es bleibt zu hoffen, dass die deutsche Demokratie widerstandsfähig genug ist, um den Kurs der Nachhaltigkeit beizubehalten. Ein Zickzack-Kurs in der Klimapolitik, insbesondere bei der Förderung und CO2-Bepreisung, würde für zusätzliche Irritationen sorgen.
Die hier gemachten Fehler der letzten 1 ½ Jahre sprechen eine deutliche Sprache: Ein Rückgang von 46 Prozent bei in Verkehr Bringung neuer Wärmepumpen im Jahr 2024 zeigen klar, welche Auswirkungen solche Irritationen bei den Adressaten, sprich Endkunden, dies hervorruft. Dennoch, die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Branche bleibt zentral für die Energiewende und für weitere Grundbedürfnisse der Menschen, etwa sauberes Trinkwasser und funktionierende Abwassersysteme.
Und genau dazu passend bietet das Jubiläum des Großhandelsverbandes DG Haustechnik einen Blick auf die Leistungen der Branche für deren Zukunftsfähigkeit. Vor 125 Jahren gründete sich der erste "Verband für Großhändler in der Wasserleitungsbranche." Der Auslöser: vor der Jahrhundertwende 1900 wurde damit begonnen, die ersten Kanalnetze in Deutschland zu installieren – eine Reaktion auf den wachsenden Bedarf, Hygienestandards zu erhöhen, um Seuchenausbrüche einzudämmen. Wie sich der Verband gemeinsam mit dem geschäftsführenden Vorstand heute für die Anliegen seiner Mitglieder engagiert, erfahren Sie im Sonderteil ab Seite 9 in dieser Ausgabe der RAS.
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